Ein Haus für die Kunst - von den Alten Meistern bis zur zeitgenössischen Kunst
Potsdam erhielt mit dem Museum Barberini ein neues Kunstmuseum. Die Ausstellungsthemen reichen von den Alten Meistern bis zur zeitgenössischen Kunst. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Impressionismus. Ausgehend von den Werken der Sammlung des Stifters und Mäzens Hasso Plattner präsentiert das Museum Barberini drei wechselnde Ausstellungen pro Jahr mit Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen.
Hochkarätiger Zuwachs seit Januar 2024:
Claude Monets Die Mühle von Limetz (1888) und Camille Pissarros Der Louvre, Morgen, Frühling (1902) wurden Ende 2023 von der Hasso Plattner Foundation erworben und ergänzen seit Januar als Dauerleihgaben der Stiftung die Sammlungspräsentation des Museums Barberini. Insgesamt umfasst die dort gezeigte Sammlung Hasso Plattner nun 113 Meisterwerke des französischen Impressionismus und Postimpressionismus, darunter 39 Gemälde von Claude Monet.
Impressionismus. Die Sammlung Hasso Plattner (Dauerausstellung)
Das Museum Barberini in Potsdam zeigt vom 5. September 2020 an dauerhaft die umfangreiche Sammlung impressionistischer und postimpressionistischer Gemälde des Museumsgründers Hasso Plattner - darunter Meisterwerke von Monet, Renoir und Signac. Mit 34 Gemälden von Claude Monet sind außerhalb von Paris nirgends in Europa mehr Werke dieses Künstlers an einem Ort zu sehen. Ebenfalls einzigartig in Deutschland ist der Bestand der Gemälde von Caillebotte, Pissarro, Signac, Sisley und Vlaminck. Neben seinen Wechselausstellungen in internationalen Kooperationen bietet das Museum Barberini nun eine in Deutschland einmalige Sammlung.
Potsdam wird damit zu einem der weltweit wichtigsten Zentren impressionistischer Landschaftsmalerei.
Claude Monet, Camille Pissarro, Pierre-Auguste Renoir und Alfred Sisley fanden in den 1860er Jahren als Gruppe zusammen und revolutionierten die Kunst mit lichtdurchfluteten Landschaften, die sich von den traditionellen Bildthemen ihrer Zeit befreiten.
1874 wurden sie als die "Impressionisten" bekannt, die mit Vorliebe in freier Natur malten und flüchtige Sinneseindrücke möglichst unmittelbar auf die Leinwand bannten. Künstler wie Berthe Morisot, Paul Cézanne und Gustave Caillebotte schlossen sich dieser neuen Kunstrichtung an. Mehr als ein Jahrzehnt später entwickelten Künstler wie Paul Signac und Henri-Edmond Cross die Malerei dieser Pioniere weiter. Auch in ihren neoimpressionistischen Gemälden blieb die Hinwendung zur Landschaft mit der Befreiung der Farbe verbunden - ein Aspekt, der im frühen 20. Jahrhundert die farbintensiven Kompositionen der Fauvisten wie Maurice de Vlaminck und André Derain erneut untermauerte. Impressionisten, Neoimpressionisten und Fauvisten folgten dem Ideal, Natur mit Licht und Farbe sinnlich erfahrbar zu machen.
Aus der Geschichte des Bauwerks
Friedrich der Große ließ 1771/72 das Palais Barberini als herrschaftliches Bürgerhaus in direkter Nachbarschaft zum Stadtschloss errichten. Mit der Nikolaikirche und dem Alten Rathaus bildete dieses Ensemble am Alten Markt lange das Zentrum der Stadt. Als Vorbild für das Palais diente dem Architekten Carl von Gontard der barocke Palazzo Barberini in Rom. Mitte des 19. Jahrhunderts folgte in königlichem Auftrag Friedrich Wilhelms des IV. die Erweiterung um die zwei Seitenflügel. Den Auftrag für die Ausführung erhielten die Architekten Ludwig Persius, Friedrich August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse.
Das Palais Barberini an Potsdams Havelufer bot bereits Mitte des 19. Jahrhunderts nicht nur repräsentativen Wohnraum, sondern war auch Ort öffentlichen Lebens und Bühne für Kunst und Kultur. Konzerte, Vorträge und später auch Lichtspiele fanden hier statt. Die städtische Volksbücherei, eine Jugendherberge und das Standesamt blieben noch bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges im Palais.
Bei einem Luftangriff im April 1945 wurde das Gebäude stark beschädigt. 1948 wurde die Ruine schließlich abgerissen. Auf der leeren Fläche war zunächst ein Skulpturenhain geplant, später andere kulturelle Einrichtungen. Diese Ideen wurden nicht umgesetzt, der freie Platz diente als Grünanlage und Parkplatz. Von 1994 bis 2006 richtete das Hans Otto Theater hier eine Interimsspielstätte ein.
Ziel des 2005 beschlossenen Wiederaufbaus war es, um das Stadtschloss einen der ehemals schönsten Plätze Europas wiederzubeleben. Das Palais Barberini galt als einer der beeindruckendsten bürgerlichen Prachtbauten Potsdams. Für einige der umliegenden historischen Bauten wurden die Fassaden rekonstruiert. Das Palais Barberini entstand dagegen über seinen historischen Außenmaßen als Leitbau des Ensembles.
Am 20.01.2017 erfolgte im Beisein von Bundeskanzlerin Merkel die Wiedereröffnung.
Alle Fotos: © Museen der Hasso Plattner Foundation gGmbH, Museum Barberini